Das schwarze Gefängnis

Home / Story / Das schwarze Gefängnis - Kapitel 1

Zusammenfassung

Erzählt wird hier eine fiktive Geschichte, die zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin- und her schwingt. Kapitel 1 und 2 wurden im MARQUIS Magazin 14 anlässlich eines Leserwettbewerbs schon veröffentlicht. Die darin erzählten Handlungen und Installationen sind im wirklichen Leben nicht, nur für kurze Zeit oder nur mit Einschränkung durchführbar.
Dies sollte beim Lesen berücksichtigt werden. Alles ist nur ein Produkt kreativer Phantasie.

Quelle

Autor AndyE
Quelle http://www.keuschheitsforum.de/display_5_2417_68093.html

Kapitel

Gegenwart: Kerstin

"Es ist 20 Uhr, die Tagesschau.", Meldet sich die Stimme aus dem Fernseher. Ein leichter, blauer Schimmer leuchtet aus dem Fenster in die Nacht. Im Wohnzimmer erhellt das Blau die Dunkelheit und zeigt schemenhaft einen geschmackvoll eingerichteten Raum. Ein eigenartiger Duft mischt sich unter die kühle, sommer abendliche Brise die vom Fenster her weht, füllt den ganzen Raum bis in den letzten Winkel. Schwarz glänzende Sessel und eine ausladende Couch umrahmen einen massiven Tisch. bizarre Gemälde und Bilder füllen die Wände an den Stellen, die nicht von den Schrank- und Regalteilen der Schrankwand verdeckt sind. Sie wirken im fahlen Blau der Flimmerkiste wirklichkeitsfremd und dämonisch. Eine Gestalt hebt sich aus der Couch.

Unter leisem rascheln und quietschen, und unter zahlreichen Lichtreflexen auf Ihrer zweiten Haut, stellt sich Kerstin vor die Couch. Niemand hätte dort eine liegende Person vermutet, so ähnlich waren sich die Materialien der Couch und des Anzuges der jungen Frau, wen nicht sogar gleich. Kerstin umrundet den Tisch, und als sie näher am Bildschirm steht, kann man den Dress in den sie gekleidet ist besser erkennen.

Vollständig in starkes, nahtlos gearbeitetes Gummi gekleidet, versucht Kerstin vor dem Fernseher eine Zeitschrift zu entziffern, was Ihr nicht leicht fällt bei diesen Lichtverhältnissen, und noch dazu durch dunkle Gläser über den Augen erschwert wird. Der ganze Kopf der schönen Frau ist eingehüllt in glänzendes Gummi. Ebenmäßig und faltenfrei betont es die Gesichtszüge, nur für die Augen sind ovale, dunkel getönte Gläser in die Maske eingearbeitet, mit einer solchen Sorgfalt, dass der Übergang zum Gummi nur bei näherem hinsehen erkennbar wird. Am wohlgeformten Vorsprung der Nase ist keinerlei Atemöffnung zu sehen, und vom Mund Kerstins sind nur die Konturen der Lippen unter dem Gummi zu erahnen. Zwischen den Lippen ist auf der Maske ein Markstück großes, verchromtes Eisenplättchen eingebettet, in dem ein Bajonettverschluss eingearbeitet ist. An Kinn und Hals scheint das Material fester zu sein, was nur die Kopfhaltung von Kerstin verrät, auch hier spannt sich der Gummi faltenlos, ohne jede Naht, um die darunterliegende Haut. Auf beiden Seiten an der unteren Partie des Kinns sieht man kleine Öffnungen, deren Kanäle ohne Zweifel bis zur Nase führen, und deren Verlauf sich nicht auf der Außenseite des Gummi überzogenen Gesichtes abzeichnet.

Tief atmet Kerstin durch die Öffnungen, und blättert gelangweilt in der Zeitschrift, die auf dem Fernseher liegt. Missmutig dreht sie sich um, lässt die Zeitung fallen und durchschreitet den Raum bis zur Tür. Ihr gang ist seltsam, so als würde sie auf den Kuppen ihrer Zehen laufen. Anmutig lang und schlank, von graziöser Sinnlichkeit umspielt, ziehen Kerstins Beine in sanftem Schritt durch den Flur. Sie ist auf dem Weg in die Küche, in der sie das Licht einschaltet und zielstrebig auf den Kühlschrank zusteuert. Aus einer der vielen Schubladen nimmt sie sich einen etwa dreißig cm langen, und ungefähr Bleistift dicken, transparenten Gummischlauch der am oberen Ende das Gegenstück zum Verschluss an ihrer Maske bildet, positioniert ihn dort und dreht den Schlauch, der durch ein helles Klicken einrastet. Sie nimmt einen Beutel aus dem Kühlschrank, schließt ihn mit fachmännischer Gelassenheit an das andere Ende des Schlauches. Wieder ein leises Klicken.

Im hellen Licht der Küche zeigt die auf Hochglanz gebrachte zweite Haut effektvoll spiegelnd die Deckenleuchte und die Umgebung. Tiefschwarz ist ihr schöner Körper überzogen. Bei jedem Atemzug hebt und senkt sich Kerstins Brustkorb mit den wohlgeformten, prallen und festen Brüsten. Die Warzen so gut erkennbar, man könnte meinen, sie durchstechen jeden Augenblick das dehnbare Material. Auch der Rest des anmutigen Körpers ist darunter verborgen, Hände und Füße, an die sich der glänzende Gummi ebenfalls nahtlos und faltenfrei anschmiegt.

Nach einigem zusammendrücken und falten ist der Beutel geleert. Es war nicht einfach, den dickflüssigen Brei aus Zutaten durch den dünnen Schlauch zu pressen. Kerstin leistet sich noch einige Züge aus der Orangensaftflasche indem sie ihren Schlauch am Deckel der Flasche anschließt, in der ein Röhrchen bis auf den Boden der Flasche reicht. Über einen zweiten Anschluss, der mit einem Blasebalg verbunden ist, beginnt sie Luft ins innere zu pumpen. Sofort sieht man den Saft im Schlauch hochsteigen und im Verschluss an Kerstins Mund verschwinden. Sie schraubt den Gummischlauch danach ab und legt ihn ins Waschbecken, verlässt die Küche und ist unterwegs zur Toilette.

Im WC angelangt, stellt sich Kerstin breitbeinig über eine Vorrichtung, die aus zwei durchsichtigen Röhren besteht. Beide Rohre sind in der Wand eingelassen. Sie führen durch einen Bogen parallel nach oben, in die Höhe ihres Unterleibes. An deren Ende befindet sich jeweils ein Verschluss, dem, am Schlauch für den Mund nicht unähnlich, jedoch etwas größer. In Kerstins Schritt und Po ist, wie am Gesicht auch, jeweils eine etwa Fünfmarkstück große, verchromte Eisenplatte zu sehen, die ebenfalls Verschlüsse aufweisen. Als Kerstin sich über beiden Rohrenden befindet senkt sie ihren Schoss auf die Vorrichtung, an der beide Verschlüsse selbsttätig einrasten, und sich mit einem leisen Klicken schließen. Gleich darauf kann man im vorderen Rohr eine goldgelbe Flüssigkeit sehen, die ihren Schoss leise Plätschernd verlässt, und in der Wand des WC´s verschwindet. Noch während es Plätschert, betätigt Kerstin einen Schalter an der Seite, wodurch eine milchige Flüssigkeit, im hinteren Rohr durch den Verschluss in ihren Körper zu fließen beginnt. Kerstin hört, wie Luft durch ein Ventil am Rohr entweicht, die durch die steigende Flüssigkeit herausgepresst wird. Am Schoss angelangt, verstummt das zischen. Die Flüssigkeit setzt ihren Weg fort.

Ihre Atmung beschleunigt sich. Sie hört pfeifend die Luft durch die Öffnungen am Hals entweichen. Kerstin windet sich unter dem Druck, der in ihren Körper dringt und reibt mit den Händen über die - sich wölbende - Bauchdecke. Wie gerne würde sie dieser Prozedur entfliehen, die ein ungewohntes Gefühl, nicht ohne Lust, in ihrem Körper verbreitet. Die Verschlüsse jedoch sind so entwickelt, dass sie sich erst einige Zeit nach betätigen des Schalters wieder lösen, wenn der Inhalt ihres Darmes so flüssig ist, dass er den Körper durch Verschluss und Rohr ohne Komplikationen wieder verlassen kann.

Nach geraumer Zeit, in der die Flüssigkeit in Kerstins Bauch ihren Dienst versehen hat, beginnt die Flüssigkeit leicht verfärbt durch den Verschluss ins Rohr zu strömen. Ein schauer durchdringt sie. Hektisch lässt Kerstin ihre Hände über den Körper gleiten. Angespannt aufrecht, dann wieder zusammengekrümmt und nach Atem ringend steht Kerstin über der perfiden Einrichtung, die sie nicht loslässt, solange nicht der letzte Tropfen seinen Weg durch das Rohr gefunden hat. Den ganzen Körper liebkosend, wandern ihre Hände mal zum gummierten Schoss, mal zu den bebenden Innenseiten der Oberschenkel, und gleich darauf über den schwarz glänzenden Bauch bis zu den Brüsten, die dann kraftvoll geknetet und gestreichelt werden. Erschöpft sitzt Kerstin mehr auf den Anschlüssen, als das sie steht. Immer noch verlässt der braune Saft quälend langsam das Innere ihres Bauches. Ihr Atem beruhigt sich allmählich und die temperamentvollen Traktionen ihrer Hände weichen sanfteren, zärtlicheren Bewegungen.

Endlich lösen sich die Rohre von ihrem Körper. Entkräftet begibt sich Kerstin, mit den Händen an der Wand abstützend, auf den Weg ins Wohnzimmer. Das gehen in ihren Fußverliesen, wie sie diese eigenwilligen Konstruktionen an ihren Füßen liebevoll betitelt, verlangt in ihrem Zustand enorme Konzentration. Obwohl sie gut mit dieser Art von Schuh gehen kann, kommt Kerstin jetzt nur schleppend voran, und sie muß höllisch aufpassen, daß sie nicht auf der Nase landet...